Kurse im April 2013

Kurse im April 2013

Auch wenn erfreulicherweise die Zahlen der Verkehrsunfälle im letzten Jahr gesunken sind, so kommt in einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern einer schnellen und zielgerichteten Versorgung von Unfallopfern doch eine besondere Bedeutung zu.
Aus diesem Grund fand am 6. und 7. April an der ERNST-MORITZ-ARNDT-UNIVERSITÄT in GREIFSWALD der erste ITLS-Kurs an diesem Standort statt.
16 erfahrene Notärzte der Universität, die in der Boden- und Luftrettung tätig sind, beschäftigten sich mit dem Thema der Versorgung von Schwerverletzten. Grundlage für die Therapie stellt die S3-Leitlinie zur Versorgung von polytraumatisierten Patienten dar.
Ein Weg die Inhalte der Leitlinie sicher, schnell und zielgerichtet umzusetzen ist der ITLS-Algorithmus. Mit Hilfe der strukturierten Untersuchung, die ein wichtiger Inhalt des Algorithmus ist, haben die Teilnehmer trainiert, schwerverletzte Patienten frühzeitig zu erkennen. Im Anschluss ging es dann um die Entwicklung eines, nach Prioritäten geordneten, Behandlungsplanes. Gerade bei der Versorgung von zeitkritischen, polytraumatisierten Patienten durch erfahrene Notärzte an der Einsatzstelle, geht es darum zu entscheiden, wann der Patient von der Durchführung welcher Maßnahme profitiert und in welcher Reihenfolge diese dann durch das Rettungsteam umgesetzt werden sollten. An acht Skill-Stationen wurden lebensrettende Einzelmaßnahmen und die Untersuchung trainiert. An den Stationen wurde auch auf Besonderheiten im Bereich der Präklinik, wie zum Beispiel die wechselnde Zusammensetzung des Rettungsteams, mit zum Teil bis dahin unbekannten Teammitgliedern, eingegangen. Hier liegt die Herausforderung für den Notarzt als Teamleiter, durch klare Kommunikation und Verteilung der Aufgaben, für einen reibungslosen, zeitoptimierten Einsatzablauf zu sorgen. Am zweiten Tag gab es dann an sechs Stationen mit realistischen Szenarien und Unfalldarstellern die Möglichkeit die einzelnen Schritte der Untersuchung, Entwicklung des Behandlungsplanes, sowie die Umsetzung im Rettungsteam ausführlich zu trainieren. Die Stationen wurden jeweils im Dreier-Team durchlaufen, sodass für jeden Teilnehmer ein umfassendes praktisches Training und individuelles Feedback möglich war. Am Ende der zwei Tage bestanden alle Teilnehmer mit sehr gutem Erfolg die zwei Prüfungen, die zum Erhalt des ITLS-Zertifikates notwendig sind.

Am folgenden Wochenende gab es im Süden dann einen Advanced Kurs in den Räumen der AGNF in FÜRTH.

Wieder eine Woche später und wieder im Süden der Republik am 19.04.2013 fand dann in der Bildungsstätte der BAYERISCHEN ROTEN KREUZES in AUGSBURG der erste dortige Rezertifizierungskurs des Jahres 2013 mit 8 Teilnehmern aus verschiedenen Rettungsdienstbereichen der Bayerischen Landes, wie z.B. Deggendorf, Kitzingen sowie interner Unternehmensbereiche in Schweinfurt statt. Dazu gesellte sich ebenfalls ein aktiver Notarzt aus der Region Fürstenfeldbruck. Alle Teilnehmer waren bereits als ITLS-Advanced Anwender mit dem universellen Algorithmus vertraut und nutzen das Training mit der Notfalldarstellertruppe der BRK Augsburg zur Optimierung ihrer Tätigkeiten in der präklinischen Versorgung. Natürlich wurden auch die Neuerungen des Updates den Teilnehmern vermittelt!
Es gab 8 erfolgreiche Abschlussprüfungen und ein sehr gutes Feedback der Teilnehmer und positive Rückmeldungen über den fachlichen Inhalt des Kurses.

Direkt im Anschluss daran am 20./21.04.2013 fand dann ein weiterer Advanced –Kurs mit 18 Teilnehmern statt. Die Teilnehmer kamen aus verschiedenen Bayerischen RD-Bereichen, überwiegend des Kreisverbandes Aichach-Friedberg, dem KV Bayreuth sowie Mitarbeiter der BMW Group aus Landshut. Weiterhin wurde die Teilnehmergruppe durch einen Arzt aus Brixen in Südtirol und 2 Anästhesie-Pflegerinnen aus der klinischen Abteilung des Krankenhauses in Brixen mit präklinischer Erfahrung. Es gab eine sehr interessante Mischung aus ärztlichen Kollegen mit den Erfahrungen aus dem klinischen Bereich und den Rettungsassistenten mit ihren Erfahrungen der präklinischen Versorgung. Das Notfalldarstellungsteam aus Augsburg forderte durch die, wie immer hervorragende Arbeit, die Teilnehmer im Umgang mit den kritischen Traumasituationen heraus.

Am 27./28.04.2013 und nun wieder weiter nördlich beschloss die JOHANNITER AKADEMIE in HANNOVER den April Kursplan mit einem Advanced Kurs. Neben den überwiegend regionalen Teilnehmern hatte eine Notärztin aus München die weiteste Anreise und auch vom DRK Bremen war eine Teilnehmerin in die gut ausgestattete Bildungsstätte angereist. Mit 9 teilnehmenden Notärzten zeigt sich, dass gerade bei den ärztlichen Kollegen das Interesse an strukturierter Traumaversorgung ungebrochen groß ist. Der klare und nachvollziehbare Algorithmus, der jederzeit die Schwerpunktprobleme des Patienten erfasst und behandelt, wurde von allen Teilnehmern begeistert angenommen, so dass am Ende jeder mit bestandenen Prüfungen und den entsprechenden Zertifikaten die Heimreise antreten konnte.