Häufig gestellte Fragen

Welche Qualifikation brauche ich, um an einem ITLS Combined Kurs teilnehmen zu können?

  • Um einen unserer Combined Kurse besuchen zu können, müssen Sie über einen Berufsabschluss als Ärztin/Arzt, NotfallsanitäterIn, RettungssanitäterIn oder Gesundheits- und Krankenpfleger verfügen.

 

Was kostet ein ITLS Advanced Kurs?

  • Ein ITLS Combined Kurs kostet für nichtärztliches Personal (Notfallsanitäter, Rettungssanitäter, Gesundheits- und Krankenpfleger) deutschlandweit einheitlich 725,-€ (DBRD-Mitglieder 700,-€). In dieser Gebühr ist das deutschsprachige Lehrbuch und die Prüfungsgebühr bereits enthalten. Ärzte zahlen einen Preis von 775 €.

 

Was ist der Unterschied zwischen ITLS und den S3 Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)?

  • Im Prinzip ist diese Frage sehr einfach zu beantworten. Zunächst einmal stellt die "S3-Leitlinie Polytrauma / Schwerverletzten Versorgung" eine gültige Empfehlung mehrerer Fachgesellschaft dar, die mit unterschiedlicher Wichtung (GOR A bis 0) Behandlungsempfehlungen für alle erdenklichen Verletzungen ausspricht. Dabei beziehen sich diese Empfehlungen jedoch nicht nur auf den Bereich der präklinischen Traumaversorgung, sondern schließen eben auch den innerklinischen Versorgungsstandard bei solchen Verletzungen mit ein.
  • Demgegenüber stellt ITLS ein international einheitliches und anerkanntes präklinisches Kurskonzept dar, nach dem an einer Einsatzstelle strukturiert und effizient gearbeitet werden kann. Das ist vielleicht der größte Unterschied zwischen beiden.
  • Denn letztlich kann man feststellen, dass die S3-Leitlinie in den Inhalten der ITLS-Kurse Anwendung findet, wo immer es sinnvoll und umsetzbar ist. Zur besseren Nachvollziehbarkeit haben wir eine Kurzversion der S3-Leitlinie zur Einsicht unter Downloads für Sie bereitgestellt.

 

Warum sind die Kosten der einzelnen Kurssysteme so unterschiedlich?

  • Eine Frage, die wertungsfrei schwer zu beantworten ist. Grundsätzlich setzt sich die Kursgebühr aus verschiedenen Bestandteilen zusammen. Dabei spielen Aspekte wie Materialaufwand, Aufwandsentschädigung für die Instruktoren und die Prüfungsgebühr, um nur drei Punkte zu nennen, zusammen. Größter Kostenfaktor sämtlicher ITLS Kurse ist ohne Zweifel der große Materialaufwand. In einem ITLS Kurs werden immer original verpackte und neue Verbrauchsmaterialien verwendet, die Sie als Teilnehmer großzügig einsetzen sollen. Denn nur so kommen wir in den Trainingsszenarien sehr nah an reelle Einsatzsituationen heran. Kaum etwas ist frustrierender und steht dem Lernerfolg mehr entgegen, als bereits ausgepacktes Material nach dem Prinzip "das geht nochmal" mehrfach zu verwenden.
  • Trotzdem sind ITLS Kurse vergleichsweise günstig. Warum das so ist? Alle Instruktoren, Kurskoordinatoren (Course Coordinators) und Ärztliche Kursleiter (Medical Course Directors) arbeiten auf ehrenamtlicher Basis für ITLS Germany e.V. und stellen ihre Freizeit für die Kurse zur Verfügung. Anreisekosten und Übernachtungsentgelte werden von den Instruktoren und Kurskoordinatoren aus eigener Tasche getragen. Eine Aufwandsentschädigung deckt diese Unkosten in aller Regel - ist aber nicht dazu geeignet, sich zu bereichern. Wir alle sind Teil dieser internationalen Organisation, weil wir hinter dem Konzept stehen und weil uns die Verbesserung der präklinischen Traumaversorgung am Herzen liegt.

 

Ist das Lehrbuch im Kurspreis inbegriffen?

Wenn Sie sich für einen unserer Kurse angemeldet haben, erhalten Sie etwa 4 Wochen vor Kursbeginn vom jeweiligen Trainingszentrum das entsprechende Lehrbuch zugesandt. Sie haben nun ausreichend Zeit, die Kapitel zu studieren und sich auf den Kurs vorzubereiten.

Das Lehrbuch erhalten Sie kostenfrei nach Anmeldung. Es ist in der Kursgebühr enthalten.

 

Funktioniert die Versorgung nach ITLS auch in anderen Teamstärken?

  • Aber ja. Bestens sogar. Der entscheidende Faktor ist nicht der dritte oder vierte Teampartner. Die Basis der Arbeit nach dem universellen ITLS-Algorithmus ist einerseits der Algorithmus selbst und andererseits der Trainingsstand des Teams. Der Algorithmus bietet Ihnen an der Einsatzstelle eine strukturierte und sichere Basis. Der maßgebliche Punkt ist, dass Sie das Vorgehen nach Algorithmus beherrschen. Ähnlich ist es bei vielen anderen Notfallereignissen - beispielhaft sei die Reanimation genannt. Auch hier bildet ein Algorithmus die Grundlage allen Handelns. Wenn Sie an einer Einsatzstelle zum Ergebnis kommen, "Jetzt etwas ausprobieren zu wollen...", dann sollten Sie es gleich unterlassen. Das Schlimmste, was Ihrem Patienten passieren kann ist, dass er für Ihr Team zum "Versuchsobjekt" wird.
  • Zurück zur Frage. Wenn Sie den Algorithmus kennen und immer wieder trainiert haben, werden Sie problemlos von ihm abweichen können, wenn das notwendig ist. Und sollten Sie einmal tatsächlich für lange Zeit allein auf weiter Flur mit einem polytraumatisierten Patienten konfrontiert sein, dann werden Sie zwangsläufig in gewissen Punkten vom Schema F abweichen müssen. Mit dem sehr gut verinnerlichten Algorithmus wird Ihnen das leicht fallen.

 

Warum ist ein ITLS Kurs 2 Tage lang?

  • Aus pädagogischer und letztlich auch methodisch-didaktischer Sicht sind zwei Tage nahezu der perfekte Zeitraum für eine Fortbildung dieser Art.
  • Zu kurz (1 Tag) wäre ungünstig, weil dann das vielseitige Fachwissen innerhalb kürzester Zeit im Wechsel mit praktischen Sequenzen in Sie hineingelangen muss. Der Lerneffekt bei dieser Variante tendiert gen Null.
  • Würden wir den Kurs auf drei oder mehr Tage ausdehnen, würden Sie uns wahrscheinlich zu Recht vorwerfen, dass das zu viel ist. Denn nach knapp 24 Stunden Druckbetankung läßt die Aufnahmebereitschaft physiologisch nach und alle neuen Informationen können nur noch zulasten anderen Erkenntnisse abgespeichert werden. Sie vergessen wichtige Details, um sich Neues merken zu können. Auch dann tendiert der Lerneffekt deutlich nach unten.
  • Ein Zwei-Tages-Kurs ist also aus unserer Sicht der perfekte Rahmen, um alle wichtigen praktischen Fertigkeiten zielsicher zu trainieren und mit interessanten theoretischen Details zu untermauern.

 

Wie lange ist meine ITLS Anwenderkarte gültig?

  • Die Anwenderkarte, die Sie nach bestandener Prüfung vom internationalen Verband erhalten, ist ab dem Tag der Ausstellung 3 Jahre gültig. Nach Ablauf dieser 3 Jahre sollten Sie sich also zu einem 1-tägigen Rezertifizierungskurs anmelden.
  • Weil eine anstehende Rezertifizierung nicht zwangsläufig das Thema ist, mit dem Sie sich am intensivsten auseinandersetzen, bieten wir Ihnen in unseren Kursen einen Erinnerungsservice an. Sie werden damit 9 Monate vor Ablauf Ihrer Karte vom nationalen Büro via E-Mail informiert, sodass Sie sich rechtzeitig für einen Rezertifizierungskurs anmelden können.
  • Aktuelle Rezertifizierungskurse finden Sie übrigens unter "Termine".

 

Kann ich ITLS-Aufnäher (Basic, Advanced, Pediatric, Instruktor usw.) bei ITLS Germany e.V. käuflich erwerben?

  • Unsere Aufnäher erhält man als Teilnehmer grundsätzlich immer dann, wenn man einen ITLS Kurs erfolgreich absolviert hat. Erfolgreich bedeutet, dass man beide Prüfungen (schriftlich und praktisch) bestanden haben muss. Zusammen mit der internationalen Anwenderkarte (die 3 Jahre Gültigkeit hat) erhalten die Teilnehmer einen ITLS Germany e.V. - Aufnäher und einen Aufnäher passend zum absolvierten Kurs. Mit der Anwendernummer können außerdem weitere Aufnäher des entsprechenden Kurses nachbestellt werden.
  • Möchte man zusätzlich weitere Aufnäher (Basic, Advanced, Pediatric) erwerben oder erhalten, so ist das in Deutschland ausschließlich mit einer gültigen Anwenderkarte, also nach erfolgreicher Prüfung, möglich.
  • Einen Instruktor-Aufnäher erhalten diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die sich innerhalb eines Kurses als Instruktorkandidat hervorgehoben haben. Nach erfolgreichem Abschluss eines Instruktorenkurses und zweier Hospitationen erhält der Anwärter den vollen Instruktorenstatus und damit auch den entsprechenden Aufnäher.

 

Welche Qualifikation benötige ich, um am ITLS Kurs Pediatric teilnemen zu können ?

  • Die Voraussetzungen zum Besuch eines ITLS Pediatric-Kurses haben sich geändert. Ab sofort können ALLE Mitarbeiter medizinischer Berufe, die neben Basismaßnahmen der kindlichen Verletztenversorgung und allgemeinen Skills wie Beutel-Masken-Beatmung, Anlegen einer HWS-Orthese und Immobilisation Kraft ihrer Ausbildung auch in der Lage ist, invasive Maßnahmen zu ergreifen an ITLS Pediatric Kursen teilnehmen. Dies sind nach unserer Auffassung eben nicht nur ITLS Advanced Provider, sondern alle Notfallsanitäter, Rettungssanitäter, Notärzte und Krankenpflegepersonal mit Spezialisierung in Anästhesie und Intensivmedizin.